Der Stern in Valdštejns Herzen

Genau wie bei der Hinrichtung von 27 böhmischen Herren am 11. Februar 1633 steht auf dem Altstädter Ring ein mit schwarzem Tuch bedecktes Gerüst. Hier enthauptet derselbe Henker Jan Mydlář 16 Offiziere von Wallensteins Armee, die aus der Schlacht bei Lützen desertiert waren. Alle Kommandeure nehmen ihre Plätze im Zeugenstand ein, nur Valdštejn selbst ist nicht anwesend. Er wurde im letzten Moment von einem jungen kaiserlichen Boten mit einer wichtigen Botschaft aufgehalten. So dramatisch beginnt Jan Bauers romantischer historischer Roman, der den letzten Akt im Leben des Herzogs von Frydlant schildert. Mit der Übertreibung des Autors verbindet er Wallensteins Unentschlossenheit, sich dem Kaiser zu widersetzen, mit seinem plötzlichen Liebesausbruch für eine junge protestantische Adlige. Diesmal übersieht der alternde Kriegsherr, dass die Sterne nicht zu seinen Gunsten stehen, und erliegt dem Ruf seines Herzens. Er ignoriert die Warnungen seines Astrologen Senni und lebt nur für seine geheimnisvolle Geliebte, die ihn in die Tage seiner turbulenten Jugend zurückversetzt. Gleichzeitig ahnt der völlig geblendete Valdštejn nicht, dass der Stern seines Herzens nicht der Stern der Hoffnung, sondern seines Untergangs ist...